Für mich ist ihr Name seit meiner Zeit in der „Worker-Szene“ nicht wegzudenken. Sie ist überall und immer da und trotzdem ist sie wohl die am meisten unterschätzteste Workerfrau und Richterin, Reiterin und Mitglied im WED.

Conny Mertens gilt für mich als eine Frau, die über den Tellerrand hinaus sieht, sich in keine Konventionen sperren lässt und uns allen schon auf Turnieren das eine oder andere Ergebnis mit einem Lächeln versüsste.

Dabei hat sie selbst im Leben schon schwere Rückschläge hinnehmen müssen. Am 4. August 2013 hatte sie mit ihrer Nelly einen, für beide, sehr schweren Reitunfall, der sie bis heute daran erinnert, dass das Leben lebenswert ist und manche Situationen gar nicht so schlimm.
Wie Phönix aus der Asche brachte sie sich selbst und ihre Stute ins Leben zurück und startete nach 3 Jahren bereits wieder auf einem Working Equitation Turnier.
Conny’s Fachwissen geht weit über Working Equitation hinaus. Sie bietet Kurse und Einzeluntericht in den nachfolgenden Bereichen an:

-Klassische Reitkunst
-Klassische Handarbeit
-Longenkurse
-Bodenarbeit
-Turnierbetreuung
-Mentales Coaching
-Pilates (geritten) für den Reiter

Conny hat die Ausbildung zum Trainer B Reiten FN, besitzt die internationale Trainerlizenz FEI und ist aktiv als nationale Richterin für Working Equitation, sowie Prüfer Breitensport FN.
Ihr ganz grosses Anliegen, welches sie bereits in Australien unterstützt, ist die tiergerechte Rinderarbeit im Zusammenhang mit Working Equitation. Hierbei unterstützte sie bereits letztes Jahr unser Work-West-Turnier in Pullman City mit einem Sonder-Wanderpokal für die harmonischste Rinderarbeit, der jährlich verteidigt werden muss.
( mehr Infos erhaltet ihr auf ihrer Homepage www.ridersgym.de

Da es sich um eine aussergewöhnliche Frau handelt, wollte ich auch ein aussergewöhnliches Interview mit ihr machen und Conny war so nett und hat spontan und ehrlich die Fragen beantwortet.
Lest selbst:

– Was ist Deine Motivation jeden Tag aufzustehen?
Ich lebe, ich atme, ich kann mich bewegen, dass alleine reicht schon! Jeder Tag ist ein Geschenk!
– Wem möchtest Du DANKE sagen?
Arien Aguilar und meiner Familie
– Bei wem möchtest Du Dich entschuldigen?
Eigentlich bei niemanden – so schlimm bin ich nicht!
– Was würdest Du aus heutiger Sicht in Deinem Leben anders machen?
Ich würde viel früher durch die Weltgeschichte reisen!
– Wer sind Deine Vorbilder?
Dr. Reiner Klimke, Herbert Blöcker
– Was ist Dein Leitspruch im Leben?
Wer nicht will findet Gründe, wer will findet Wege!
– Woher kommt Dein Esprit für den Du so bekannt und geliebt bist?
Ich bin als Baby in einen „Gute-Laune-Zaubertrank“ gefallen…
Nein, Scherz, ich liebe einfach dieses Leben. Es ist wunderbar, bunt, interessant und riecht sogar gut!
– Was war für Dich Dein wichtigster Moment im Leben?
Die Geburt meiner Kinder!
– Wann hast Du Deine Berufung gefunden?
Oh, da war ich selber noch ziemlich klein. Ich fand es ganz furchtbar, wie einige Ponys in meiner Umgebung geritten und behandelt wurden. So fing ich an zu üben, zu schauen, besser zu werden um anderen zu helfen.
– Hat dich Deine Familie unterstützt auf diesem Wege?
Meine Eltern mussten viel arbeiten, da gab es wenig Unterstützung…!
– Welche Superheldenfigur wärst Du?
Ohhhh schwierig – ich kenne mich da weniger aus…! Manchmal wäre ich gern Merlin und wünschte, ich könnte zaubern…
– Was ist Dein Lieblingsfilm?
Forrest Gump, Dornröschen neu verföhnt
– Australien! – Welche 3 Worte fallen Dir als Erstes ein?
Freunde, Fernweh, Glück
– Was ist Dein Ziel in der Reiterei?
ich wünsche mir die größtmögliche Harmonie zwischen meinem Pferd und mir!
– Was ist Dein Wunschtraum in der Reiterei?
In der Masterclass 70% oder höher in allen Teilprüfungen erreichen!
– Wie ist Dein Leben als Richterin? – Schlimmster Moment? Bester Moment?
Schlimmster Moment war die Siegerehrung ohne Sandra Zells auf ihrem Gedächtnisturnier!
Schönster Moment ist immer wieder ein guter und positiver Zuspruch nach oder während eines Turniers von Teilnehmern, Funktionären und Kollegen.
– Warst Du schon mal in Portugal / Spanien?
Ja in beiden Ländern.
– Was möchtest Du jungen Reitern auf den Weg geben?
Ihr lieben jungen tollen ReiterInnen: Seid respektvoll zueinander! Behandelt eure Pferde wie ihr behandelt werden wollt! Lernt ein Leben lang und lasst Fehler zu! Sie müssen sein, damit man besser werden kann!
– Wie sollen sich die Leute an Dich erinnern, wenn Du diese Welt verlassen hast?
Wer an meinen Namen denkt sollte diesen Gedanken mit einem Lächeln verbinden.
– Equilumina –
Ist zu meiner großen Bestürzung ausgefallen. Das wäre mein Highlight 2020 gewesen!
– Wie hat Dir die Onlinemesse gefallen und konntest Du für Dich Neues mitnehmen?
Tatsächlich habe ich auf der Onlinepferdemesse ALLE Beiträge gesehen. Es war spannend, wie unterschiedlich die Herangehensweisen an gleichen Themen waren. Neu für mich war tatsächlich die Onlinepräsentation meinerseits. Bislang war ich immer nur live unterwegs!
Auch fand ich den Zusammenhalt unter uns Trainern phänomenal. Was aber unschlagbar war, das war die kurze Zeit, das tolle Team und Arien mit seiner Idee, diese Onlinepferdemesse entstehen zu lassen!
– Wie wichtig ist Dir die Rinderarbeit in Working Equitation?
Es ist ein kulturgeschichtliches Gut der Working Equitation. Sie muss gefördert, erhalten und weitervermittelt werden!
– Was bedeutet für Dich Working Equitation?
Lebensart, Natur, gute Freunde, Gemeinsamkeit, Spaß, Disziplin und Respekt!
– Wie siehst Du die Zukunft der Rinderarbeit?
Ich hoffe, dass sie uns Workern erhalten bleibt. Das Zusammenspiel zwischen Rind, Pferd, Reiter muss gefördert und weitervermittelt werden.
– Was ist Dein Lieblingsessen?
Zwiebelrostbraten mit Spätzle
– Mit wem würdest Du gerne Abendessen? (verstorben oder lebend)
Edvard Grieg
– Was würdest Du sie / ihn fragen?
Woher nimmst du die Inspiration deiner Musik?
– Welche 5 Personen dürften Dich auf eine einsame Berghütte für ein Wochenende begleiten?
Ich wünschte mir als Begleitung:
Tracey, Shelly, Jenny, Tanya, Kerstin
– Worüber hast Du das letzte Mal von Herzen gelacht / geweint?
Gelacht habe ich das letzte Mal als mein kleiner Pudel in die Regentonne gesprungen ist um sich abzukühlen (im Winter!!!!!!)
Geweint habe ich gerade erst über die immer wiederkehrenden Probleme beim Reiten seit meinem Unfall. Ich fühle mich manchmal so furchtbar hilflos!
– Wie gestaltest Du Deine erste Reitstunde ?
Ich höre mir die Geschichte, den Werdegang von Pferd und Reiter an. Informiere mich über die bestehenden Probleme und lasse mir das Pferd an der Hand vorführen und schaue beim Aufsteigen zu. Da ist dann schon viel zu sehen. Weiter geht es dann mit ganz einfachen Dingen wie Schritt reiten auf dem 2. Hufschlag, Halten, Zirkel. Danach wird schon der erste Trainingsplan erstellt.
– Was ist Dir richtig richtig wichtig?
Ich wünschte, die Menschheit wäre und respektvoller mit der Natur und weniger aggressiv!

Danke von Herzen liebe Conny für den kleinen Einblick in Deine „Natur“ und bitte bleibe uns noch lange erhalten als Richterin, Reiterin, Sponsorin und vor Allem ALS FREUNDIN .. die Grenzen sind jetzt wieder offen… die WELT steht Dir offen… die SCHWEIZ steht Dir offen…

Alle Liebe

Eure
Working Equitation News
Kerstin Minks

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