Mit einem Rind umzugehen, erfordert Mut.
Mit einem Pferd umzugehen, erfordert Geschick und Disziplin.
Beides miteinander zu kombinieren – erfordert ganz ganz viel Geduld und Überzeugung!
Dass das schweißtreibend ist und trotzdem noch Freude macht durften wir vom 4.-5.8.2018 in Obertaufkirchen erleben.

Die Bullero Ranch von Richard Forster ist der ideale Ort für den Rinderkurs mit Steffen Liebhold. Ganz im Westernstil und in Alleinlage führen die letzten Meter zum Hof vorbei an einer gut gesicherten Weide für Bisons. Auf dem Hügel liegen Muttertiere mit ihren Kälbern. Das tiefe Rufen der Jungtiere untereinander erinnert in jeder Zelle an eine lang zurückliegende Zeit, als den Menschen noch kein Zaun von diesen Tieren trennte.

Die Zebuherde auf der gegenüber liegenden Seite des Weges wirkt aufgeweckt und neugierig – das sind unsere Trainingspartner für die nächsten 2 Tage.

Morgendliche Zusammenfassung, Vorausschau über die Einteilung der Reiter nach einer kurzen Vorstellungsrunde und schon geht’s los.
Die ersten 3 Reiter reiten bereits ein, als Steffen Liebhold die 12 Zebu’s in die Halle lässt. Jetzt geht’s los.
Doch keiner muss sich allein den Rindern nähern – schließlich haben wir einige „Neulinge“ dabei, egal ob Pferd oder Reiter. Der Kursleiter begleitet jeden einzelnen Kursteilnehmer mit einer erfahrenen Quarterhorse-Stute, so dass das Gastpferd in Ruhe sich diese ungewohnte Tierart mal von der Nähe ansehen kann. Alle sind etwas nervös aber brav an den Hilfen der Reiter.

Umrunden der Herde, teilen der Rindergruppe, da sind wache Pferde gefragt. Dass hier die Rasse keine Rolle spielt, zeigt sich bemerkenswerter Weise bei der Islandstute von Sandra Fencl, die an dem Kurs ebenfalls teilnahm. Größe ist nicht entscheidend – die Präsenz und das Selbstvertrauen sind Grundlagen für die Rinderarbeit – und Beides brachte diese Stute, welche ein wenig größer war als die Rinder, in einer großen Portion mit.

Es waren alle Pferderassen vertreten und ebenfalls alle Altersgruppen – ihr könnt Euch einen Eindruck in dem Video und auf den Bildern machen ( herzlichen Dank Biggy für die wunderbaren Fotos und ebenfalls mein aufrichtiger Dank an Sandra Fencl für das Video )

Nach einer wohlverdienten Mittagspause ( hier kocht die Mutter noch persönlich 🙂 ) ging es gleich wieder weiter. Wieder 3 Gruppen mit jeweils 3 Reitern, da kam wirklich jeder zum Reiten und Treiben. Rinderlesen wird geschult, Verhaltensweise einschätzen und entsprechend schnell reagieren. Da entscheidet schon 1 Sekunde über Erfolg oder Misserfolg. Die Zebu’s sind schlank und schnell und sie kennen bereits Pferd und Reiter vom Vormittag. Steffen Liebhold unterstützt vom Boden aus und gibt geduldig, aber direkt Anweisungen. Zeigt durch eigene Körpersprache wie Wege abgeschnitten und die Rinder geleitet werden.
Kurze Zusammenfassung am Abend und dann ab an den Grill. Bei besten Sommerwetter grillen und essen wir im Freien am Reitplatz – ein gelungener Ausklang für einen anstrengenden 1.Tag.

2.Tag
Etwas müde aber hochmotiviert reiten die Ersten ihre Pferde warm. Heute wird es anspruchsvoller.! Das gestrig Gelernte soll gleich umgesetzt und mit Neuem kombiniert werden.

TEAMWORK ist angesagt – trotzdem die Gemüter ruhig halten und konzentriert bleiben. Kein wildes Gehetze und ich bin beim Zusehen tief beeindruckt. Alle Kursteilnehmer haben heute schon viel viel mehr Überblick und Sense zum Treiben der Rinder. Schon fast wie Profis werden Rinder über die Linie getrieben, Manöver geritten und mit lauter Stimme angefeuert. RESPEKT!!

Da ist so manche Träne des Vortages vergessen und die Pferde kennen so langsam ihre Aufgabe. In diesen schnellen Manövern zeigen sich die einen oder anderen Schwächen noch – Rindertreiben ist nicht an 1 oder 2 Tagen gelernt. Doch das Lachen ist ihnen allen noch nicht vergangen und die Arbeit im Team verbindet. Das Lob des Trainers ist ihnen sicher und nach einer zweiten Trainingseinheit hat die Pferdedusche so durchaus ihren Reiz. Der Schweiß rinnt – nicht nur bei den Pferden. Bei ca. 36 Grad Temperatur fühlt man sich in Obertaufkirchen fast wie im Wilden Westen oder der Landschaft von Portugal.

Ich habe mich riesig gefreut Euch allen bei diesem Kurs zusehen zu dürfen und habe direkt auch Lust bekommen, das mal auszuprobieren.
Einen guten Lehrer haben wir gefunden. Steffen Liebhold hat mit Geduld und auf das Reiter-Pferde-Paar abgestimmte Übungen den Kurs interessant und kurzweilig gestaltet. Seine jahrelange Erfahrung aus der Rinderarbeit in verschiedenen Ländern dieser Welt, brachte er gerne als Kursinhalt ein.

Mein großer Dank gilt Richard Forster, Besitzer der Bullero Ranch, dass er uns seine wunderbare Anlage zur Verfügung gestellt hat und mit vielen unsichtbaren Hilfen, Alles perfekt gemacht hat. Ebenfalls möchte ich mich bei den tollen tollen Kursteilnehmern bedanken, durch jeden Einzelnen von Euch wurde dieser Kurs interessant und lebendig und natürlich Steffen Liebhold, der den Überblick über alles behalten hat und uns „Haufen“ umsichtig zusammen gehalten hat.
Machen Sie sich doch selbst ein Bild von ihm in dem Video – schauen Sie rein !

Dass dies nicht der letzte Rinderkurs mit Steffen Liebhold war, ist sicher. WEN konnte ihn für weitere Termine gewinnen!
Diese werden Sie auf meiner Homepage und auf Facebook als Veranstaltung finden – wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Ihre
Kerstin Minks
Working Equitation News

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